Sunny, yesterday my life was filled with rain....
Nashville, 1963. Sonnenaufgang. Bobby Hebb sitzt mit seiner Gitarre auf der Veranda. Sein Blick gilt dem samtroten Morgenhimmel. Es ist eine traurige Zeit für den 22 jährigen Musiker. John F. Kennedy wurde am Vortag ermordet und sein Bruder Hal ist in der Nacht bei einer Messerstecherei vor seiner Bar ums Leben gekommen. In diesem Moment kommt ihm Sunny. Der unvergessliche Song mit den hoffnungsvollen Lyrics und den melancholischen Untertönen, der Musikgeschichte schreiben wird.
Von Stevie Wonder und James Brown, über Jose Feliciano bis hin zu Marvin Gaye, wird Sunny mit 700 Versionen zum meistgecoverten Stück der Popgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Sunny wird, egal in welchem Land und hinter welchem politischen Hintergrund, zur Metapher des Lebens und zum Ausdruck von Universeller Liebe.
Die ganze Welt kennt das Lied, doch kaum jemand kennt den Autoren Bobby Hebb und seine ungewöhnliche und imponierende Lebensgeschichte. Als Sohn blinder Musikanten wird er 1939 in Nashville, Tennesse, geboren und tingelt bereits als stepptanzendes und musizierendes Vorschulkind durch die Jazz und Rn'B Nachtclubszene. In den 50iger Jahren spielt er mit lokalen Country-Größen, tritt als erster Afroamerikaner auf der heiligen Bühne der Grand Ole Opry auf und durchbricht das segregierte Showbusiness. Mit Sunny und seinem Debütalbum schafft Bobby Hebb Mitte der 60ziger den Durchbruch, gibt Konzerte und tourt mit den Beatles auf ihrer letzten Amerikatournee. Er schreibt Songs für andere Musiker wie Frank Sinatra und Lou Rawls, ein neues Album jedoch bringt er nicht heraus. Sein Leben macht eine Kehrtwendung und nach unglücklichen Geschichten mit Alkohol, Schusswaffen und Scheidung hängt er in den Siebziger Jahren seine Musikerkarriere an den Nagel. Lange arbeitet Bobby Hebb für die turn-pike authority in Massachusetts und lebt ein zurückgezogenes Leben. Sunny begleitet ihn über die Jahre in unzähligen Versionen im Radio. Heute ist Bobby Hebb fast 70 Jahre alt. Und hat im Alter sein Talent wieder an die Hand genommen und im Jahre 2005 sein bisher drittes Album herausgebracht, ein Weiteres steht Ende dieses Jahres an. Mit viel Charisma und ungeheurer Lebensenergie füllt er Konzertsäle und bereist die Welt. Und wenn er heute Sunny anstimmt, scheint er wirklich zu wissen, wovon er spricht.
Der Film portraitiert Bobby Hebb, von seinen Anfängen in Nashville bis hin zur Tournee seines kommenden Albums. Anhand seines Lebens wird die amerikanische Geschichte und die Geschichte des Soul und Rn'B von den 50ziger Jahren bis heute erzählt. Parralel dazu machen wir uns weltweit auf die Suche nach Musikern, die Sunny über die letzten Jahrzehnte gecovert haben. Stevie Wonder, Jamiroquai, Spanische No-Names und viele Andere erzählen uns, was sie an dem Song faszinierte und warum sie ihn gerade zu dem speziellen Zeitpunkt in ihrem Leben gecovert haben. Sein glanzvolles Ende findet der Film auf der Bühne: Bobby Hebb singt mit seinen Epigonen einen einmalige unplugged Version seines Songs Sunny.
Because it's the sunshine you give.
[PRE-PRODUKTION]